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Autounfälle vermeiden: Mit Kind und Hund sicher unterwegs

Experte André Gautschi von der Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) spricht darüber, wie man als Familie im Auto sicher unterwegs ist. Er verrät Tipps und Tricks – und betont, wie entscheidend eine gute Vorbereitung sowie das passende Material sind.

Sicherheit im Auto: An was denken Sie spontan, wenn Sie das hören?

Das Auto muss samt Ausstattung jederzeit funktionstüchtig sein, sowie korrekt und fachmännisch gewartet werden.  Es ist wichtig, das Auto zu kennen, bevor losgefahren wird:

 

  • Welche Assistenten habe ich an Bord?
  • Wie funktionieren diese?
  • Wo befinden sich welche Knöpfe und Hebel?

 

Dazu gehört auch, den äusseren Bedingungen entsprechende, gute Reifen mit genügend Profiltiefe montiert zu haben. Zudem gibt es zahlreiche Tipps um Autounfälle zu vermeiden.

Tipps um Autounfälle zu vermeiden. Welches sind die wertvollsten?

Grundsätzlich gilt: defensiv fahren. Das Tempo den aktuellen Umständen wie Wetter, Sicht und Verkehr anpassen. Und was gerade bei Fahrten mit Familien, aber natürlich auch sonst, sehr wichtig ist: Es ist kein Wettrennen. Geht man auf eine lange Fahrt in die Ferien, sollte das Motto lauten: «Slow down – take it easy»

Was empfehlen Sie für Massnahmen im Auto, wenn man unterwegs ist?

Es gibt ein paar Punkte, die leider oft nicht beachtet werden, weil zum Glück während der meisten Fahrten nichts Gravierendes passiert. Ist man aber einmal in einen Unfall verwickelt, ist es eben sehr entscheidend, diese Dinge korrekt vorbereitet zu haben.

 

Zum Beispiel:

  • Wo ist eigentlich das Erste-Hilfe-Set? Überprüfen Sie die Inhalte des Sets sowie der Reiseapotheke und halten Sie beides griffbereit.
  • Achtung, Ladung sichern. Gepäck, Rucksäcke, Bälle und Tiere sollten gut gesichert sein, damit diese Sachen den Kindern beim Bremsen nicht um die Ohren fliegen. 

 

Jede Fahrerin und jeder Fahrer weiss auch, dass es klug wäre, genügend Pausen einzulegen. An welche Richtlinien sollte man sich diesbezüglich halten?

Regelmässige Pausen sind tatsächlich elementar. Wie oft und wie lange diese Pausen nötig sind, ist individuell. Wir empfehlen, dass man mindestens alle zwei Stunden einen Stopp machen sollte. Sobald man abgelenkt oder müde ist, gilt es, sofort anzuhalten.

 

Die meisten Unfälle im Strassenverkehr passieren wegen Müdigkeit, fehlender Konzentration oder Ablenkung. Pausen sind wichtig, um sich etwas zu bewegen, zu essen und zu trinken. Selbst wenn das viele anders machen, sollte man nicht im Auto essen oder trinken und den Hunger besser für eine kurze Pause nutzen.

Autounfälle vermeiden: Wie sieht es bezüglich Sicherheit während der Fahrt aus?

Multitasking vermeiden ist sehr wichtig. Der Fahrer oder die Fahrerin fokussiert sich immer aufs Autofahren.

 

Wenn man als Familie unterwegs ist, regelt der Beifahrer oder die Beifahrerin alles andere – auch Streitigkeiten auf der Rückbank.

 

Das Handy in der Tasche lassen und das  Navi im Auto vor der Fahrt schon programmieren. Wenn es während der Fahrt etwas Wichtiges zu erledigen gibt: kurz anhalten.

 

Unbedingt genügend Schlaf einplanen, vor allem vor langen Fahrten. Darum halten wir es nicht für sinnvoll, nach einem strengen letzten Arbeitstag vor den Ferien noch am Abend oder mitten in der Nacht loszufahren. 

Mit Kindern im Auto. Was ist wichtig zu beachten?

Grundsätzlich muss jedes Kind unter 12 Jahren oder mit weniger als 1,50 Meter Körpergrösse in einem Kindersitz sitzen.

 

Und zwar in einem korrekt montierten Kindersitz. Und man darf die Kinder nicht unterschätzen, sondern sollte sie immer in die Reiseplanung integrieren. Deshalb ist es hilfreich, wenn man mit ihnen vor einer langen Fahrt die Reisepläne bespricht und sich gemeinsam darauf vorbereitet.

 

Wir nehmen an, dass es bei den Kindersitzen auch jede Menge Möglichkeiten gibt, etwas falsch zu machen.

Oft muss es schnell gehen, bevor man losfährt. Dabei ist es wichtig, dass man den Gurt jedes Mal selber einstellt und dies nicht den Kinder überlässt.

 

Sollte es zu einer Auffahrkollision kommen, kann ein richtig eingestellter Gurt lebensrettend sein. Der Sitz muss zudem jederzeit auf Grösse und Gewicht abgestimmt sein, damit etwa die Kopflehne auf der richtigen Höhe ist.

 

Und: Der Kindersitz muss gemäss der Bedienungsanleitung auf der Rückbank montiert sein, niemals vorne.

Jacken immer ausziehen.

Wir stellen auch oft fest, dass Kinder noch Jacken tragen, wenn sie im Kindersitz sind. Das ist nicht ideal, weil der Gurt so nicht straffgezogen werden kann. Er sollte eng am Körper liegen.

Es gibt so viele Kindersitze und Schalen, dass man leicht den Überblick verlieren kann. Für kurze Fahrten mit fremden Kindern leiht man sich auch gerne mal kurz eine Schale der Nachbarn aus. Ist das in Ordnung?

Beim Kauf eines Kindersitzes ist auf die sogenannte «ECE-Prüfnorm» zu achten. In der Schweiz zugelassene Kindersitze müssen den Prüfnormen ECE R44/03, R44/04 oder R129 entsprechen. Das orange ECE-R-Prüflabel auf den Sitzen gibt Auskunft darüber.

 

Neben dem richtigen Kindersitz ist auch die korrekte Installation wichtig. Kindersitze sollten möglichst standsicher montiert und mit der Karosserie verbunden werden. Einfach und sicher funktioniert die Installation mit «Isofix»: Dabei handelt es sich um eine Steckverbindung zwischen Auto und Kindersitz. Diese Vorrichtung ist bei Neuwagen seit 2014 Vorschrift, viele ältere Fahrzeuge lassen sich nachrüsten.

Gerade weil das Thema komplex ist, hat die BFU einen Ratgeber online aufgeschaltet:

 

Kindersitz – Kinder im Auto richtig sichern | BFU

Ein ewiger Streitpunkt in Familien ist, ab wann Kinder vorne sitzen dürfen, gerade wenn es ihnen hinten schlecht wird.

Ja, klar, das führt immer zu Diskussionen. Aber: Kinder sitzen hinten. Immer. Vorne können sie auch eine Ablenkung für die Fahrerin oder den Fahrer darstellen. Hinten sind sie zudem deutlich besser geschützt, wenn es beispielsweise einen frontalen Zusammenstoss gibt.

 

Ab 1,50 Meter Grösse dürfen Kinder vorne sitzen, das ist richtig. Bei Familienfahrten ist es trotzdem nicht falsch, wenn die Kinder hinten sind. Ein Erwachsener kann als Beifahrer oder Beifahrerin wertvolle Dienste leisten. 

Es ist populär, Kinder zum Beispiel mit Tablets und Co. zu beschäftigen, um für Ruhe im Auto zu sorgen. Wie sehen Sie das?

Es ist nicht unsere Aufgabe, erziehungstechnische Ratschläge zu erteilen (schmunzelt).

 

Auf langen Fahrten ist es sicher nicht falsch, wenn die Kinder beschäftigt sind. Tablets helfen, aber man kann auch Hörspiele abspielen, Musik hören, Bücher lesen, wenn es den Kindern dabei nicht schlecht wird. Zeichnen ist deshalb oft schwieriger. Es gibt auch Unterhaltungsspiele, die von den Beifahrern durchgeführt werden können.

 

Wie gesagt: Ablenkung ist eine, wenn nicht die grösste Gefahrenquelle während des Autofahrens. Die Fahrerin oder der Fahrer muss sich immer auf das Auto und den Verkehr konzentrieren können. 

 

Zu einer Familie gehört oft auch ein Hund, der in den USA gerne vorne sitzt. Welche Regeln müssen hier berücksichtigt werden?

Auf dem Beifahrersitz darf der Hund in der Schweiz nicht sitzen.

Tiere zählen als Ladung und müssen in einem Fahrzeug so gesichert sein, dass sie die Fahrerin oder den Fahrer, sowie alle weiteren Insassen zu keinem Zeitpunkt stören, ablenken, behindern oder gefährden.

 

Ein Hund darf also auf dem Rücksitz, hinter dem Vordersitz oder im Laderaum Platz nehmen. Kommt es zu einem starken Stopp, kann ein grosser, schwerer Hund eine starke Wucht entwickeln. Deshalb ist er im Kofferraum in einer speziellen Box am besten aufgehoben. 

André Gautschi ist Abteilungsleiter Schule & Familie bei der Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU).

Seine Abteilung setzt sich für die Verhütung von Unfällen und deren Minderung bei Kindern und Jugendlichen ein. Gautschi ist 46 Jahre alt, verheiratet und Vater einer dreijährigen Tochter.

 

Der frühere Lehrer und Schulleiter ist auch ein Spezialist für Unternehmensorganisation und Leichtathletik-Coach. Er mag Hunde und Sport allgemein.

Chrigu, was meinst du?

Innovativ versichert: Die Autoversicherung von Visana

Im Strassenverkehr kann immer etwas passieren. Darum ist eine Haftpflichtversicherung gesetzlich vorgeschrieben. Versichert sind alle Sach- und Personenschäden, die gegenüber Dritten verursacht werden (auch Schäden an Hausmauern, Gartenzäunen und Fahrzeugen). Eine Autoversicherung ist ebenfalls Pflicht. Gemeinsam mit AutoMate Insurance und der TSM Versicherungs-Gesellschaft setzt Visana neue innovative Akzente für sicheres und sorgloses Autofahren.

 

Vorsichtiges Fahren wird bei uns belohnt: Mit der Sparoption «Zahlen, was Sie fahren» erhältst du bis zu 20% Rabatt auf die Folgeprämie, sofern du pro Jahr weniger als 15'000 Kilometer fährst und dabei mindestens ein Jahr schadenfrei bleibst.

 

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