Die Sache mit dem Salz
Alle reden vom bösen Zucker, was aber ist mit Salz? Gehörst du auch zur Fraktion Chips? Am Tisch steht der Salzstreuer stets griffbereit und wird fleissig eingesetzt? Willkommen im Club!
Immer wieder hört man, dass Salz für unseren Körper lebenswichtig, zu viel davon jedoch ungesund sei – beides ist richtig. Wir gehen der Sache mit dem Salz auf den Grund und haben die wichtigsten Facts in einem Frage-und-Antwort-Teil zusammengestellt.
Warum lieben wir salziges Essen?
Die Liebe zu Salz ist tief in uns verankert. Wir können gar nicht anders, als salziges Essen zu mögen. Aus einem ganz einfachen Grund: Natriumchlorid – Hauptbestandteil von Kochsalz – ist ein wichtiger Mineralstoff für unseren Körper. Und da wir diesen Stoff nicht eigenständig bilden können, müssen wir ihn über die Nahrung aufnehmen.
Was macht Salz in unserem Körper?
Salz reguliert den Wasserhaushalt im Körper. Zudem spielt es eine wichtige Rolle für unser Nervensystem, die Muskeln und die Verdauung. Der benötigte Salzgehalt wird über die Nieren geregelt. Das heisst, überschüssiges Salz scheiden wir mit dem Urin wieder aus. Es gibt aber Situationen, da benötigt unser Körper eine Extraportion Salz. Bei einer Magen-Darm-Grippe mit Durchfall und Erbrechen verlieren wir in kurzer Zeit sehr viel Flüssigkeit und wichtige Mineralstoffe, darunter auch Natriumchlorid. Das alles müssen wir dem Körper wieder zuführen.
Wie viel Salz ist denn gesund?
Die offizielle Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation WHO liegt bei fünf Gramm Kochsalz pro Tag für Erwachsene. Das entspricht ungefähr 1,5 Teelöffel. Der Salzbedarf ist jedoch individuell und hängt von der Grösse, dem Gewicht und dem Gesundheitszustand einer Person ab.
Wo ist Kochsalz überall drin?
Mit Salz verhält es sich ähnlich wie mit Zucker. Es ist fast überall drin. Beim Einkaufen lohnt sich deshalb einmal mehr der Blick auf die Nährwerttabelle. Hättest du gewusst, dass in einer Tiefkühlpizza mehr Salz drin ist als in einer Packung Chips? Aber auch Brot, Käse und Wurstwaren enthalten eine ganze Menge Salz.
Was passiert, wenn wir es mit Kochsalz übertreiben?
Wer über längere Zeit sehr viel Kochsalz konsumiert, reagiert unter Umständen mit Bluthochdruck. Ein kurzfristig hoher Blutdruck ist meist kein Problem. Wird der hohe Blutdruck zum Dauerzustand, erhöht sich das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Kann eine Überdosis Salz zum Tod führen?
Ja, das ist theoretisch möglich. Dass eine erwachsene Person an einer Salzvergiftung stirbt, ist aber unwahrscheinlich. Da müsste man schon sehr viel Salz auf einmal zu sich nehmen. Die tödliche Dosis liegt bei 3 Gramm Kochsalz pro Kilogramm Körpergewicht. Bei Babys und Kleinkindern ist die Gefahr deutlich grösser, da ihr Gewicht wesentlich geringer ist.
Wie kann man den Salzkonsum reduzieren?
Da in gekauften und stark verarbeiteten Lebensmitteln sehr viel Salz steckt, ist Selberkochen die beste Möglichkeit, den Salzkonsum zu kontrollieren. Versuche, die angegebene Menge in einem Rezept nicht zu überschreiten, sondern eher zu unterbieten. Achte darauf, ein mit Jod und Fluorid angereichertes Speisesalz zu verwenden.
Anders würzen!
Aufs Salz in der Suppe braucht niemand zu verzichten. Doch wer seine Geschmacksnerven auf eine andere Art kitzeln möchte, hat die Qual der Wahl: Knoblauch und Zwiebeln sind ideale Geschmacksgeber, genauso wie frische oder getrocknete Kräuter. Mit Kräutern kannst du dich in der Küche austoben und kreierst vielleicht ganz nebenbei ein neues Gericht.
Ähnlich sieht es mit Gewürzen aus: Von Curry und Chilipulver über Kurkuma und Garam Masala bis hin zu den Klassikern Paprika und Pfeffer – bei dieser grossen Auswahl an Gewürzen denkt bald niemand mehr an Salz.
Eine weitere überraschende Alternative: Essig. Obwohl dieser leicht säuerlich schmeckt, sorgen kleine Mengen für eine tolle Würze im Essen.