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So schützen Sie Ihr Gehör

Eine dauerhafte Lärmbelastung kann unseren Ohren ganz schön schaden. Weshalb es so wichtig ist, das Gehör nicht zu überlasten. Wie Sie es richtig schützen, erfahren Sie hier.

Viele Geräusche sind Teil unseres Alltags: Autos und Busse, Baustellenlärm, Unterhaltungen anderer Menschen oder die eigene Musik. Eine dauerhafte Belastung kann unseren Ohren aber ganz schön schaden. Hörsturz, Tinnitus oder Schwerhörigkeit gehören zu den möglichen Folgen. Weshalb es so wichtig ist, Ihr Gehör nicht zu überlasten.  

Wie wird Lautstärke gemessen?

Zur Angabe der Lautstärke wird der Schalldruckpegel gemessen. Die dazugehörige Masseinheit heisst Dezibel – üblicherweise mit dB abgekürzt.


Das menschliche Gehör nimmt Töne unterschiedlicher Frequenzen verschieden laut wahr. Zum einen wird im unteren dB-Bereich stärker unterschieden als im oberen Bereich. Sprich: ein sehr leiser Ton hebt sich für unser Gehör mehr von einem leisen Ton ab als ein sehr lauter Ton von einem lauten.


Zum anderen erhöhen sich dB-Anzahl und wahrgenommene Lautstärke nicht linear. 100dB etwa, werden nicht als doppelt so laut wie 50dB wahrgenommen. Allgemein gilt, dass eine Zunahme von 10dB zur Verdoppelung der gefühlten Lautstärke führt. 60dB werden demnach als doppelt so laut wie 50dB empfunden. Natürlich hängt das letztendlich immer vom individuellen Gehör und der entsprechenden Geräuschempfindlichkeit ab.


Diese Eigenheiten des menschlichen Gehörs werden in die Messung der Schallsignale miteinbezogen. Diese gefilterte Bewertung des Schallpegels wird A-Bewertung genannt, kurz dB(A).

Welche Lautstärke ist schädlich?

Geräusche und Töne hören wir eigentlich immer. Es gibt kaum einen Moment, in dem es komplett still ist. In der Stadt sind es Strassenlärm und Gespräche anderer, in der Natur Laubrascheln und Windsäuseln. Wie laut wir sie wahrnehmen, hängt sowohl von unserer eigenen Hörfähigkeit als auch von externen Faktoren, wie einer guten Raumakustik oder der Geräuschqualität ab. 


Doch ab wann nimmt unsere Gesundheit und besonders unser Gehör Schaden?


Bereits ab 40 dB sind Lern- und Konzentrationsstörungen möglich. Ab 50dB ist konzentriertes Arbeiten unmöglich. Eine anhaltende Lärmbelastung ab 65dB erhöht das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und ab 85dB reichen für irreparable Hörschäden schon 40 Stunden Belastung in der Woche. Nicht ohne Grund heisst es: Lärm macht krank!


Unbeeinträchtigte Personen empfinden alles ab ungefähr 85dB als unangenehm, mit 120dB ist dann die Schmerzgrenze erreicht. 

Damit Sie sich vorstellen können, welche bekannten Geräusche wie viel dB erzeugen, haben wir hier einen kurzen Überblick für Sie:

  • 0 dB(A): Entspricht der Hörschwelle eines normal hörenden Menschen.
  • 0 bis 20 dB(A): Kaum hörbare Geräusche wie Atmen, Laubrascheln oder Windsäuseln.
  • 20 bis 40 dB(A): Wahrnehmbare, aber leise Geräusche, wie das Ticken einer Uhr oder Flüstern. Bei hoher Lärmempfindlichkeit sorgen diese bereits dafür, dass sich die Person gestört fühlt und beispielsweise schlecht einschlafen kann.
  • 40 bis 60 db(A): Deutlich wahrnehmbare, eher laute Geräusche. Dazu gehören zum Beispiel das Brummen eines Kühlschranks, leise Radiomusik oder ein Gespräch. Die meisten Menschen fühlen sich hiervon gestört, wenn sie konzentriert arbeiten möchten.
  • 60 bis 80 dB(A): Meist Sammlung mehrerer Geräusche – Gruppengespräch, Sitzen in einem gut gefüllten Café oder Restaurant, alltäglicher Strassenverkehr.
  • 80 bis 100 dB(A): Bei Vollzeit-Arbeiten, die den durchschnittlichen Lärmpegel von 85dB(A) überschreiten, kommt eine Gehörschutzpflicht zum Tragen. Das heisst, dass Arbeitgeber dazu verpflichtet sind, ihren Mitarbeiter/innen einen entsprechenden Gehörschutz zu bieten. In diese Lautstärkekategorie fallen ebenfalls Rasenmäher, Motorsäge sowie ein vorbeifahrender Zug oder LKW.
  • 100 bis 110 db(A): Ungesunder Lärm von einer Kreissäge oder einem Presslufthammer, aber genauso die Musik in einer Diskothek oder hohe Lautstärke beim Musikhören über Kopfhörer.
  • 120dB(A) und mehr: Hiermit ist die Schmerzgrenze erreicht. Rockkonzerte, heftige Explosionen, wie beispielsweise Silvesterböller (170dB) oder ein Düsenflugzeug beim Start haben schon nach kurzer Zeit Hörschädigungen zur Folge.

Wie lassen sich die Ohren schützen?

Damit Ihre Ohren selbst im Alter noch einwandfrei funktionieren, sollten Sie früh damit anfangen, Ihre Ohren ausgiebig zu schützen und Ihnen genügend Ruhe gönnen. Wir haben folgende Tipps für Sie:

1. Ruhepausen gönnen!

   
 

Unsere Ohren können sich von übermässiger Belastung oftmals wieder erholen, wenn sie ausreichend Zeit zum Ausruhen bekommen. Deshalb wird empfohlen, dass nach Konzerten oder Abenden in Diskotheken eine Geräuschpause von mindestens 8 bis 10 Stunden eingelegt wird. In dieser Zeit sollten Sie keinen Radio hören, sich keinem Strassenlärm aussetzen und ebenso keine Telefonate führen.

2. Richtige Kopfhörer verwenden

   
 

Um Ihren Ohren zuliebe nicht auf den Musikgenuss im Alltag verzichten zu müssen, greifen Sie am besten zu Noise-Cancelling-Kopfhörern. Dadurch, dass diese die Geräusche aus Ihrem Umfeld effektiv dämpfen, hören Sie Ihre Musik auch bei niedrigerer Lautstärke und schonen Ihr Trommelfell.

3. Dauer der Belastung beschränken

   
 

Neben der Lautstärke spielt hier zudem die Belastungszeit eine grosse Rolle. Ein Beispiel: 85dB für 8 Stunden entsprechen in etwa 88dB für 4 Stunden. Das bedeutet: Bei verminderter Dauer nehmen Ihre Ohren weniger Schaden. So lassen sich kurzzeitig selbst höhere Lautstärken aushalten.

4. Gehörschutz nicht vergessen

   
 

Zusätzlich zum Gehörschutz bei lärmintensiven Berufen sollten Sie ebenfalls zuhause nicht darauf verzichten, Ihre Ohren etwa beim Rasenmähen oder Heimwerkeln zu schützen. Die Auswirkungen von regelmässigem Lärm auf das Gehör sind nicht zu unterschätzen!

Fazit: Nicht zu laut und nicht zu lange

Wenn es um die Schonung Ihres Gehörs geht, dann gilt: Nicht zu laut und nicht zu lange. Denn sowohl die Lautstärke als auch die Dauer der Belastung sind hier ausschlaggebend. Lieber den Regler am Radio oder Handy eine Stufe leiser stellen und stille Zeiten geniessen.
 

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